Johann Sebastian Bach "Ich singe dir mit Herz und Mund" Songtext

Ich singe dir mit Herz und Mund

Ich singe dir mit herz und mund,Herr, meines lebens lust!Ich sing' und mach' auf erden kund,Was mir von dir bewußt.

Ich weiß, daß du der brunn' der gnad'Und ew'ge quelle seist,Daraus uns allen früh und spatViel heil und gutes fleußt.

Was sind wir doch? was haben wirAuf dieser ganzen erd',Das uns, o Vater! nicht von dirAllein gegeben werd'?

Wer hat das schöne himmelszeltHoch über uns gesetzt;Wer ist es, der uns unser feldMit thau und regen netzt?

Wer wärmet uns in kält' und frost?Wer schützt uns vor dem wind?Wer macht es, daß man öl und mostZu seinen zeiten find't?

Wer gibt uns leben und geblüt?Wer hält mit seiner handDen güldnen, werthen, edlen fried'In unserm vaterland?

Ach! Herr, mein Gott! das kömmt von dir,Du, du mußt alles thun,Du hältst die wach' an unsrer thur,Und läß'st uns sicher ruhn.

Du nährest uns von jahr zu jahr,Bleibst immer fromm und treu,Und stehst uns, wenn wir in gefahrGerathen, herzlich bei.

Du strafst uns sünder mit geduld,Und schlägst nicht allzusehr,Ja! endlich nimmst du unsre schuld,Und wirfst sie in das meer.

Wann unser herze seufzt und schreit,Wirst du gar leicht erweicht,Und gibst uns, was uns hoch erfreut,Und dir zu ehren reicht.

Du zählst, wie oft ein christe wein',Und was sein kummer sei;Kein zähr' und thränlein ist so klein,Du hebst und legst es bei.

Du füllst des lebens mangel ausMit dem, was ewig steht,Und führst uns in des himmels haus,Wann uns die erd' entgeht.

Wohlauf, mein herze! sing' und spring',Und habe guten muth.Dein Gott, der ursprung aller ding',Ist selbst und bleibt dein gut.

Er ist dein schatz, dein erb' und theil,Dein glanz und freudenlicht,Dein schirm und schild, dein' hülf' und heil,Schafft rath und läßt dich nicht.

Was kränkst du dich in deinem sinn,Und grämst dich tag und nacht?Nimm deine sorg und wirf sie hinAuf den, der dich gemacht.

Hat er dich nicht von jugend aufVersorget und ernährt?Wie manchen schweren unglückslaufHat erzurückgekehrt.

Er hat noch niemals was versehnIn seinem regiment,Nein, was er thut und läßt geschehn,Das nimmt ein gutes end'.

Ei nun! so laß ihn ferner thun,Und red' ihm nicht darein:So wirst du hier in frieden ruhn,Und ewig fröhlich sein.

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