Johann Sebastian Bach "Ich hab in Gottes Herz und Sinn" Songtext

Übersetzung nach:en

Ich hab in Gottes Herz und Sinn

Ich hab in Gottes Herz und SinnMein Herz und Sinn ergeben:Was böse scheint, ist mir Gewinn,Der Tod selbst ist mein Leben.Ich bin ein Sohn Des, der den ThronDes Himmels aufgezogen;Ob er gleich schlägtUnd Kreuz auflegt,Bleibt doch sein Herz gewogen.

Das kann mir fehlen nimmermehr,Mein Vater muß mich lieben!Wann er gleich auch mich würf ins Meer,So will er mich nur übenUnd mein Gemüt In seiner GütGewöhnen fest zu stehen:Halt ich den Stand,Weiß seine HandMich wieder zu erhöhen.

Ich bin ja von mir selber nichtEntsprungen noch formieret,Mein Gott ist's, der mich zugericht',An Leib und Seel gezieret:Der Seelen SitzMit Sinn und Witz,Den Leib mit Fleisch und Beinen.Wer so viel tut, Des Herz und MutKann's nimmer böse meinen.

Woher wollt ich mein AufenthaltAuf dieser Erd erlangen?Ich wäre längsten tot und kalt,Wo mich nicht Gott umfangenMit seinem Arm, Der alles warm,Gesund und fröhlich machet;Was er nicht hält,Das bricht und fällt,Was er erfreut, das lachet.

Zudem ist Weisheit und VerstandBei ihm ohn alle Maßen;Zeit, Ort und Stund ist ihm bekannt,Zu tun und auch zu lassen.Er weiß, wann Freud, Er weiß, wann LeidUns, seinen Kindern, diene;Und was er tut,Ist alles gut,Ob's noch so traurig schiene.

Du denkest zwar, wann du nicht hast,Was Fleisch und Blut begehret,Als sei mit einer großen LastDein Glück und Heil beschweret:Hast spat und früh Viel Sorg und Müh,An deinen Wunsch zu kommen,Und denkest nicht,Daß, was geschicht,Gescheh zu deinen Frommen.

Fürwahr, der dich geschaffen hatUnd ihm zur Ehr erbauet,Der hat schon längst in seinem RatErsehen und beschauetAus wahrer Treu, Was dienlich seiDir und den Deinen allen;Laß ihm doch zu,Daß er nur tuNach seinem Wohlgefallen.

Wann's Gott gefällt, so kann's nicht sein,Es wird dich letzt erfreuen:as du itzt nennest Kreuz und Pein,Wird dir zum Trost gedeihen.Wart in Geduld: Die Gnad und HuldWird sich doch endlich finden;All Angst und Qual Wird auf einmalGleich wie ein Dampf verschwinden.

Das Feld kann ohne UngestümGar keine Früchte tragen:So fällt auch Menschenwohlfahrt ümBei lauter guten Tagen.Die Aloe Bringt bittres Weh,Macht gleichwohl rote Wangen:So muß ein Herz Durch Angst und SchmerzZu seinem Heil gelangen.

Ei nun, mein Gott, so fall ich dirGetrost in deine Hände;Nimm mich und mach es du mit mirBis an mein letztes Ende,Wie du wohl weißt, Daß meinem GeistDadurch sein Nutz entsteheUnd deine Ehr Je mehr und mehrSich in ihr selbst erhöhe.

Willst du mir geben Sonnenschein,So nehm ich's an mit Freuden,Soll's aber Kreuz und Unglück sein,Will ich's geduldig leiden.Soll mir allhier Des Lebens TürNoch ferner offen stehen:Wie du mich führst Und führen wirst,So will ich gern mitgehen.

Soll ich denn auch des Todes WegUnd finstre Straßen reisen:Wohlan, so tret ich Bahn und Steg,Den mir dein Augen weisen.Du bist mein Hirt, Der alles wirdZu solchem Ende kehren,Daß ich einmal In deinem SaalDich ewig möge ehren.

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