Frühling Auf Dem Mont-Klamott
Der Winter lag im Sterben, wir lebten immernoch,Aus Mietkasernen dampfte ein warmer Nebel hoch.Die Schornsteine erbrachen den gelben fetten Rauch,und aus den Hinterhöfen stieg zart ein Frühlingshauch.Da ging ich mit der Dicken die ersten Kätzchen pflückentrotz Magistratsverbot zum Mont Klamott.
Wir krochen durch Gestrüpp durch und latschen über Gras,zum Liegen war'n die Wiesen uns noch zu tot und naß.Die Apfelsinensonne schwann groß im Hundeblau,da wurde uns so mächtig und wurde uns so flau.Wir fühlten neue Kräfte, gewaltig stiegen Säfte,wir waren wieder flott am Mont Klamott.
Wir küßten uns im Gehen und küßten uns im Stehen,wir sahen 'ne Menge Leute und wurden selbst gesehen.Ich rollte meine Schöne die steilen Hänge rauf,Sie kreischte und ich lachte, sie fiel, ich fing sie auf.Mensch, waren das Genüsse und schmeckten uns're Küsse,wie Ananaskompott, am Mont Klamott
Und als wir oben standen, die Stadt lag fern und tief,da hatten wir vom Halse, den ganzen deutschen MievIch legte meine Hände auf ihren warmen Bauchund sagte:&quotSüße Dicke, fühlst Du den Frühling auch?"Die Tauben und die Spatzen, die ersten Knoospen platzenauf Trümmern und auf Schrott, am Mont Klamott.
Wir saßen auf dem Kerich vom letzen großen Krieg,Die dicke sprach von Frieden, ich hörte zu und schwieg.Wir saßen, bis die Sonne im Häusermeer absoff,sahen zu, wie da der Westen die rote Farbe soff.Auf Kirchen und auf Schloten, die selben roten Pfoten,wir danken Marx und Gott am Momt Klamott.