Warum
Warum schleppt sich die Karawanedurch verlassenes, ödes Land?Warum stürzt ein Baum zu Boden,der über zweihundert Jahre stand?Warum peitscht der ewige Sandsturmgnadenlos in mein Gesicht?Warum bin ich unendlich müdeund warum schlaf' ich nicht?
Warum steht der Greis am Ufereines Flusses aus purem Gold?Warum sucht ihr so verzweifelt,was ihr doch nicht finden wollt?Warum wird ein Lamm geboren,nur damit der Wolf es frisst?Warum wird das Schwert gezogen,wo kein Feind mehr ist?
Und warum weint die Königinauf ihrem Thron still vor sich hin?Und warum starb ein großer Traum,und hinterm Haus der Kirschbaum?
Warum steigt aus Seen und Sümpfenein betörendes grünes Licht?Warum zieht eine Flut von Pilgernzum Propheten, der niemals spricht?Warum blüht die heilige Blumeeinen Tag nur in hundert Jahr'n?Und warum bin ich gegangen,als wir glücklich war'n?
Und warum weint die Königinauf ihrem Thron still vor sich hin?Und warum steht sie ganz allein,so stumm und blass im Mondschein?Weil diese grandiose Melodie,so voller Schmerz, Sehnsucht und Poesie,sich gern auf große Worte legt,damit das Lied dein Herz bewegt.
Und darum weint die Königinauf ihrem Thron still vor sich hin.Und darum kommt niemand herein,nur stumm und blass der Mondschein.Denn diese grandiose Melodieverlangt nach Schmerz, Sehnsucht und Poesie,auf dass sie große Worte trägt,damit das Lied dein Herz bewegt.