Schau, wie die Nacht...
Schau, wie die Nacht unsre Schatten verschlingt,Movitz, mein Bruder, tritt leise.Schau, wie das Licht in der Ferne ertrinkt.Charon ruft zur Reise.Unsere Schwester wird im Boot bei ihm sein.Movitz, hilf mir, einen würdigen Steinihr auf das Lager zu tragen.Komm, pack mit an, um ihr danach beim WeinLebewohl zu sagen.
Ach, Todesvorspiel im düsteren Reichunter den wispernden Linden.Schönheit und Häßlichkeit werden sich gleich,sich im Tod verbinden.Glück, sonst so dreist wie der wirbelnde Wind,meidet die Stätten, die dem Tod eigen sind.Niemand mag hier gerne schaffen.Feinde bereuen, zerbrechen geschwindvor der Gruft ihre Waffen.
Armsünderglöckchen im Großglockenklang.Der Küster, nun tritt er ins Freie.Alles ist würdig und frommer Gesanggibt dem Ort die Weihe.Blumenzertretend folgt das Trauergeleit,am frischen Grab steht der Sarg schon bereit,dort an der schattigen Mauer.Jeder verbeugt sich, nimmt Anteil am Leid,jeder pflegt seine Trauer.
Sie hat jetzt Ruhe vor Schlägen und Streit,Löffbergs geplagte Gemahlin.Löffberg, du Scheusal, jetzt ist es soweit,jetzt gibst du dich deiner Qual hin.Ach, wir nehmen heute Abschied von ihr.Ach, wie soff sie gerne Branntwein und Bier.Lustig war'n ihre Gelage!Durstig war sie, und durstig sind wir!Durst ist wahrlich eine Plage!