Fredmans Epistel No. 48
Rasch, es weht ein Wind von Südlasst die Segel fallennehmt auch Brot und Weißwein mitWeißwein fehlt uns allenSeht, der Himmel ist so klarund die Kerstin wunderbarordnet sich das lange Haarsie könnt mir gefallen
Zieht den Wimpel in die HöhJerker greift zur LeierNun erlebt der Mälarseeeine kleine FeierMit dem Wein wird nicht gespartjeder trinkt auf seine Artund so wird die ganze Fahrtgleich ein wenig freier
Ulla Winblad, sei nicht faulwenn ich Branntwein bringegähne nicht und reck das Maulsetz dich auf und singeordne dir das Mieder, schaudu wirst Norströms Ehefrauoh, der Junge ist schon blaudas sind schlimme Dinge
Nörström, Kleiner, setzt dich herküssen wir sie beidedu von vorn und ich von querauf dass niemand leideSieh, wir haben gleichen RangUlla, überleg nicht langmach mir Platz auf deiner Bankteure Augenweide
Seht, der Stier am Ufer brülltunterbricht das Kauenund vom Schilfgras fast verhülltsielen sich die SauenWeiden steht in fettem GrünKalb und Fohlen springen kühnim Galopp darüber hinzerren an den Tauen
Draußen sitzen um ein FassPaare eng im Kreiseund sie tuen dies und dasganz auf ihre WeiseTrinken, küssen sich und schrei'n,singen, stampfen mit dem Beinund dann schlafen alle einnur der Hahn kräht leise
Seht, wie schon die Sonne steigtgolden glüh'n die Hähneund der Morgenhimmel zeigtseine rote MähneKnaben spielen nackt im Sandsammeln Steine, mit der Handnecken Mädchen, und am Strandputzen sich die Schwäne
Ulla hat das Trinken sattlasst es uns beendensie sucht eine Lagerstattich kann sie ihr spendenLebt wohl, Jergen, Truls und Hanslebt wohl, Mädchen, Spiel und TanzUlla, nimm den MyrtenkranzNeptun aus den Händen
Guter Norström, sag mir Dankund hör auf zu lallensieh, die Ulla, liebeskranklässt die Röcke fallenSeht, wie sie sich ziert und spreiztEsel, wenn dich das nicht reiztUlla hat noch nie gegeiztsie gehört uns allen