Kaleidoskop
Kannst du mich sehenAuch wenn alles schimmert?Auch wenn alles schimmertKannst du mich sehen?
Jeden Morgen wieder diese schweren AugenliderUnd die leeren tauben GliederIch rasier‘ mir fleißig beide Beine und Was-weiß-ichIch geh oft zu lange aus und ansonsten auf die dreißig
Wie Mücken um Laternen schwärmen wir Richtung LärmSuchen Worte, die uns wärmenKorken knallen, Gläser fallen, Schnapsfahnen färben sichRegenbogenfarben, wenn das Licht sich in den Scherben bricht
Kannst du mich sehenAuch wenn alles schimmertAuch wenn tausend Farben sich um uns drehen?
Kannst du mich sehenAuch wenn alles schimmertAls wär diese Welt ein Kaleidoskop?
Auch wenn das Chaos um uns tobtKannst du mich sehen?
Letzte Hoffnung in den BarsDer letzte Strohhalm steckt in jedem vollen GlasDenn die Stadt spitzt die Lippen und sie singt die alte LeierUnd am Fuß ihrer Klippen ertrinken ihre Freier
Wir borgen uns GeborgenheitEin SMS-Verlauf ist alles, was am Morgen bleibtAufwühlen! Abkühlen! So ist das mit Gefühlen:Alle wollen fressen, aber keiner will spülen!
Kannst du mich sehen ...?
Kannst du mich sehenZwischen all den Steinen im KaleidoskopHinter all dem Schein
Kannst du mich sehenAuch wenn alles flimmert wie ein HologrammIm Handumdrehen bricht alles hier in sich zusammen
Kannst du mich sehen ...?