Zweite Seele
Es war in mondesheller Nachtals ich triefendnass erwacht,im Bad aus Schweiß und Blut -wie Feuersglut!Die Sinne ganz und gar entrückt,der Blick verworren und verrückt,so suchte ich panisch nach Erinnerung!
Was ist geschehen in dieser Nacht?Ich bin erlegen jener Macht,die in mir wütet, mich zu brechen droht.Sie jagt mich, treibt mich weit hinaus,zu suchen meinen Festtagsschmaus,zu jagen voller Wut nach rotem,heißem Blut.
Die zweite Seele brennt in mir,so glühend heiß, so schwarz.Sie führt, wenn ich die Macht verliere,sie verbrennt mich.
Mein Antlitz fahl, die Lippen rot,aus den Augen blickt der Todall jener Seelen, die mein Opfer waren.Doch schier endlos ist die Gier,so dass ich jede Macht verlier.Mein altes Leben ist den Flammen nah.
So bin ich weder Mensch noch Tier,ich leb nicht mehr im Jetzt und Hier,ich bin ein Vagabund am Höllenschlund- am Abgrund.
Der Geist im Spiegel blickt mich an,fragt ob ich mich entsinnen kannan jenen Menschen, der dort war...Es ist zu lange her,ich erinnere mich nicht mehr.