Shaban & Käptn Peng "Sein Name sei Peng" paroles

Sein Name sei Peng

Guten TagEs begab sich folgendermaßen.*räusper*Ich bin grade ganz entspannt Richtung Licht geschwommen,da sagt 'ne Stimme: "Glückwunsch, Sie ha'm ein Gesicht gewonnen'Ich sage: "Was bitte?""Sie ha'm ein Gesicht gewonnen,fühl'n Sie sich davon jetzt mal bitte in die Pflicht genomm'n!"In die was genommen?""Na, in die Pflicht genommen!Wer ein Gesicht hat, dem ist gleich die Sicht genommen,denn er muss aussehen, wer aussieht muss einnehmen,wer einnimmt muss ausgeben, wer ausgibt muss einsehen,dass Aussehen nur Schein ist und trotzdem nicht klein beigeben"Ich sage: "Ääh"Sie sagt: "Ich werde dir schon beisteh'n,da werden wir schon durchgeh'n,das wird dich schon nicht einnehm'n,da wirst du schon noch durchseh'n,ich werde für dich einsteh'n!"Ich sage: "Alles klar", und beginne auszusehen. *Pling!*Als wär' das nicht genug, beginn' ich auch noch aufzusteh'n,ich seh erst ein auszusehen, wenn das meine Augen sehen.Ich nehme mein Gesicht, beginne meine Augen rauszunehm'n. *aahg*Ich und mein Gesicht beginn'n, gemeinsam rauszugeh'n"Oh, guck mal, ein Gesicht", es beginnt mir aufzugeh'n,dass ich nun ausseh', doch ich will das nicht einseh'n,Ausseh'n ist Scheiße, ich werde daran eingeh'n!Ich beschwere mich, doch niemand weiß, was ich meine,ich steh' komisch da wie ein Flamingo ohne Beine.Jemand sagt: "Ey, bitte, wie sehen Sie denn aus?"Ich werfe meine Augen weg und nehme seine 'raus,ich betrachte mich durch sie und verstehe sofort,von außen sehe ich aus wie ein lebendes Wort,ich formulier' mich um und beginne zu heißen,denn Sprache ist in dieser Welt die Waffe der Weisen

[Refrain:]Bitte nehmen Sie eine Identität an.Schnell!Nehmen Sie eine Identität an.Los!Bitte nehmen Sie eine Identität an,Anonymität ist die Maske von Tätern.Bitte nehmen Sie eine Identität an.Sofort!Nehmen Sie eine Identität an.Jetzt gleich!Bitte nehmen Sie eine Identität an,Anonymität ist die Maske von Tätern.

Ey, alles klar! Ich glaub', wir ha'm's 'raus!Bei euch hat man Namen und sieht dabei aus,ich glaube, wir verstehen das gehört zur Kultur,so heißen wir nun Peng wie die platzende Hutschnur,wir begrüßen das, doch mein'n, dass das zu spät ist,denn mit "wir" mein'n wir kein'n Pluralis Majestatis,sondern mich und meine mich bewohnenden Person'n,ich kann sie nicht mehr zählen und sie drohen sich zu klon'n.Ich bin keine Person - nein - ich bin ein Volk.Ich bin ein Hofstaat, man, mein Kopf ist vollmit toten Despoten, die wie verirrte Pilotenin mir tosen und toben,mir meine Logik verschoben,mir meinen Körper verbogen,mir ihre Seele anboten.Sie ha'm mich ungefragt zu ihrem Boten erhoben.Seitdem reim' ich für sie, da sie mich besitz'n,Stockholm-Syndrom, ich glaub', sie wollen mich beschütz'n,so ist das in Kulturen, man beeinflusst sichirgendwann weiß man nicht mehr: "Ist das mein Gesicht?"Moment mal, warte kurz, Pop Stolizei,Personalausweis bitte, ich brauch die Datei!Hab' ich nicht. Oh Gott, das ist Betrügerei!Stimmt, denn ich flieh' vor der Vergangenheit.Vor der Vergangenheit? Vor der Vergangenheit!Denn in echt bin ich 6000 Jahre alt.Ich war Mitglied eines Kultes und schwängerte Satan,er gebar' ein Kind und von diesem Tag an *wuäh*zahl' ich Unterhalt für das Böse in mirin Form von Knoten, die ich löse in mir,ich zerbrösele schier wie ein getötetes Tier,doch die Dämonen, die mich bewohnen, die mögen es hierund so trag' ich sie spazier'n, unsichtbar,wohin ich auch gehe, schweben sie über meiner Schulter.

[Refrain]

In mir sind Penner und KriegerIn mir sind Taucher und FliegerIn mir sind Hunde und HühnerIn mir sind Lehrer und LügnerIn mir sind Dumme und WeiseIn mir sind Laute und LeiseIn mir sind Linien und KreiseIn mir ist Gold und ScheißeIn mir spiel'n Dramen mit Damen mit hochgeschlagenen Kragen,die klagend Fragen fragen, rasend wollen sie mich erschlagen.Ich laufe rum wie ein Kellner in der U-Bahn,es ist wie mit 20.000 Kindern Zug fahr'n,mit nur einem Abteil und die Lüftung ist aus,also bitte frag' mich nicht nach meinem Namen aus,ich bin jedermann, überall, peng, peng, Überfall.Attackier' mich besser nicht, denn ich bin in der Überzahl.Ich komm' von vorne, von hinten, von innen,du kannst mich nicht besiegen, denn ich bin in dir drinnen."Schafft in fort, er ist von Sinnen!"Ich sag es ungern, doch du bist auch nur einer meiner Stimmen.Also shh… schweig' still!Ihr schreibt Gedichte mit Hammer und Meißelan die Innenwand meines Kopfes die ganze Nacht.Ich habe Jahre mit dem Lesen von Gedichten verbracht."Es sind zu viele", ich musste verschwinden,ich musste verlier'n, um mich neu zu erfinden,so frage nicht nach Namen, ich bin keine Person,ich bin dein Vater, dein Sohn, ich bin ein Phantom,ich bin ein Nichts, ein Niemand, ein Idiot,ich bin das ewig Expandierende, ich bin sein Tod,ich begreife selber nich', was geschieht,meine Identifikation ist lediglich ein Prinzipaus Form, aus Raum, Ästhetik und Wert,ich bin Treibsand und das darin versinkende Pferd.Also fragt nich', wie ich heiße, ich heiße nicht,schaust du in mein, siehst du dein Gesicht.

[Refrain]

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