Gretchen Am Spinnrade, D. 118
Meine Ruh ist hin,Mein Herz ist schwer,Ich finde, ich finde sie nimmerUnd nimmermehr.
Wo ich ihn nicht hab,Ist mir das Grab,Die ganze WeltIst mir vergällt.
Mein armer KopfIst mir verrückt,Mein aremer SinnIst mir zerstückt.
Meine Ruh ist hin,Mein Herz ist schwer,Ich finde, ich finde sie nimmerUnd nimmermehr.
Nach ihm nur schau ichZum Fenster hinaus,Nach ihm nur geh ichAus dem Haus.
Sein hoher Gang,Sein' edle Gestalt,Seines Mundes Lächeln,Seiner Augen Gewalt,
Und seiner RedeZauberfluss,Sein Händedruck,Und ach, sein Kuss.
Meine Ruh ist hin,Mein Herz ist schwer,Ich finde, ich finde sie nimmerUnd nimmermehr.
Mein Busen drängtSich nach ihm hin.Auch dürf ich fassenUnd halten ihn,
Und küssen ihn,So wie ich wollt,An seinen KüssenVergehen sollt!
Ach, könnt ich ihn küssen,So wie ich wollt,An seinen KüssenVergehen sollt!
An seinen KüssenVergehen sollt!
Meine Ruh ist hin,Mein Herz ist schwer.