Das Mädchen und der Tod
Einstmals lebte im fernen LandZart ein Mädchen, Madleen genannt,Und so schwach ihr das Herz auch schlug,So reich war sie an Lebensmut.Eines Nachts von der Pforte hellKlopft ein Fremder, das Haus war sonst leer.Kommt herein an ihr Krankebett,Im Schatten sein Gesicht versteckt.
,,Sieh mich an, mein Kind!Eh' der Tag anbricht,So endet deine tiefe Not.Sieh mich an mein Kind!Ich erlöse dich!"So sprach in jener Nacht der Tod.
Süß die Stimme des Fremden klang.Fast schon liegt sie in seinem Bann,Bis der Mondschein durch das Fenster brichtUnd leuchtet in sein Angesicht.Als der Tod vor dem Licht erschrickt,Hastig wendet sie ab den Blick,Bleibt dem Schmeicheln des Fremden fern.Sein Zauber kann sie nicht betör'n.
,,Sieh mich an, mein Kind!Eh' der Tag anbricht,So endet deine tiefe Not.Sieh mich an mein Kind!Ich erlöse dich!"So sprach in jener Nacht der Tod.
Einstmals lebte im fernen LandZart ein Mädchen, Madleen genannt,Lebte lange und unverzagt,Bis sie den Fremden zu sich bat.
,,Sieh mich an und gehMir voraus, mein Freund!Auf Fernen hab' ich lang gewohnt.Sieh ich an und nimmMich hinauf, mein Freund!"So ging das Mädchen mit dem Tod.