Rungholt
Von der Nordsee, der MordseeVom Festland geschiedenLiegen die friesischen Inseln im Frieden
Und zeugen der weltenvernichtenden WutTaucht Hallig auf Hallig aus fliehender Flut
Trutz, Blanke HansOh, Trutz, Blanke Hans
Mitten im Ozean schläft bis zur StundeEin Ungeheuer, tief auf dem GrundeEs zieht, sechs Stunden, den Atem nach innenUnd treibt ihn, sechs Stunden, wieder von hinnen
Rungholt ruft laut deinen NamenRungholt ruft laut übers MeerRungholt ruft seit tausend JahrenBlanker Hans, wir trutzen dir
Trutz, Blanke HansOh, Trutz, Blanke Hans
Auf Rungholts Märkten, auf all seinen GassenLärmende Leute, betrunkene MassenSie ziehen am Abend hinaus auf den DeichWir trotzen dir, blanker Hans, Nordseeteich
Rungholt ruft laut deinen NamenRungholt ruft laut übers MeerRungholt ruft seit tausend JahrenBlanker Hans, wir trutzen dir
Trutz, Blanke HansOh, Trutz, Blanke Hans
Und wie sie die FäusteDem Meer drohend ballenZieht leis aus dem SchlammeDer Krake die KrallenUnd rauschende, schwarze, langmähnige WogenKommen wie rasende Rosse geflogen
Ein einziger Schrei - die Stadt ist versunkenUnd hunderttausende Menschen ertrunkenHeute bin ich über Rungholt gefahrenDie Stadt, sie ging unter vor so vielen Jahren
Rungholt ruft laut deinen NamenRungholt ruft laut übers MeerRungholt ruft seit tausend JahrenBlanker Hans, wir trutzen dir
Rungholt ruft!Rungholt ruft!Rungholt ruft!
Trutz, Blanke HansOh, Trutz, Blanke Hans