Die Ruhe vor dem Sturm
Das Land liegt still.Die Luft erfüllt kein Vogelsang.Es bleibt kein Ton,Das Lied des Sängers längst verklang.Die Welt mit altem Staub bedeckt,Die Luft nach kalter Asche schmeckt,Und meine Kehle zugeschnürt,Und keine Seele, die mich führt.
Die Zeit bleibt steh'n.Die Zukunft zerrt am Augenblick,Wird nie vergeh'nGedehnt, kein Lidschlag, kein Zurück.Was, wenn mein Herz nicht weiterschlägt,Nicht mal der Schmerz mich vorwärtsträgt?Schau stumm hinab vom dunklen Turm -Dies ist die Ruhe...Dies ist die Ruhe vor dem Sturm...
Das Licht, so trüb,Scheint wie durch schmutzverschmiertes Glas.Nur Grau in Grau,Wo Zwielicht alle Farben fraß.Der Schrei der Möwen lange tot;Es zeugt nur noch der alte KotAn kalten Mauern, lange her,Vom freien Flug über das Meer.
Die See so stillWie schwarzes Öl, wie blanker Stahl.Am Grund nichts lebt,Nichts dringt hinab, kein Sonnenstrahl.Die Haut sehnt sich nach feuchter Gischt,Doch nur Gestank von totem FischErreicht die Zinnen auf dem Turm.Dies ist die Ruhe...Dies ist die Ruhe...
Die Augen wund, verklebt mit Salz,Und wie vernarbt der trock'ne Hals;So steh ich wartend auf dem Turm.Dies ist die Ruhe...Dies ist die Ruhe vor dem Sturm...
Der Sturm, der Sturm peitscht über aufgewühltes Meer,Der kalte Wind treibt dunkle Wolken vor sich her.Der Sturm, der Sturm, hör wie er singt!Fühl, wie er alle deine Zweifel niederringt!